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1. Das Lesebuch für Schul- und Hausunterricht - S. 63

1815 - Leipzig : Fleischer
I 65 sich das Wasser in trocknen Jahren verliert, sich aber bei starkem Regen in wenigen Tagen wieder anfüllt, wo so- dann zugleich auch die bei der Trockenheit verschwunde- nen Hechte, Schleien, Aale, Karpfen und Forellen, alle von vorzüglicher Große und Güte, zurück kehren. Die verschiedenen Gruben, Löcher und Höhlen sind von ver- schiedener Art. Einige schlucken das Wasser ein, andere geben es, namentlich bei Gewittern, wieder vbn sich. Eine dieser Gruben friert im Winter niemals zu. In Rußland gibt es, außer dem großen Ladoqa, eine ungezählte Menge kleinerer Seen, von sehr verschie- dener Natur; — mit stinkendem Wasser, mit H mbeer- gerurh, welche- Salzseen sind; reiche Salzseen, wo das Salz im heißen Sommer in Krystallen anschießt; Seen mit süßem und mit saurem Wasser; Seen, die von ge. wissen Wasserpflanzen einen rothen Schein annehmen; Seen, die gar keine Fische, andere die nur Karauschen oder nur Barsche haben; andere, die Schilf und Nohr enthalten, andere, die ganz rein davon sind u. s. w. Das todte Meer, ein See in Syrien, welcher den bekannten Jordan in sich aufnimmt, scheint aus dem Einsturz eines ausgebrannten Bulkanes entstanden zu seyn, denn er liegt in einer mit steilen Bergen umgebenen Ebene, deren Sand mit Salz vermischt ist, und unter welchem in einer Tiefe von einem halben Schuh sich eine zähe, pechähnliche und stinkende Materie befindet (Asphalt). Nur Kalikräuter wachsen hier, und aus ' ■ ' Vt ’

2. Das Lesebuch für Schul- und Hausunterricht - S. 323

1815 - Leipzig : Fleischer
Auch in den Flüssen findet man Diamanten, zumal nach starken Regengüssen. Nachdem man diese Steine, die man anfangs beim Bearbeiten der Goldgruben als nichts, werth wegwarf, als wirkliche Diamanten hatte kennen gelernt, suchte man mit so großem Eifer nach denselben, daß auf einmal fast an 80 Pfund Diamanten in Europa eingeführt wurden. Dieß war unvorsichtig, denn der Preis dieser Steine fiel ganz unglaublich; man sing an, die Diamanten zurückzuhalten! Nachmals ging man immer äußerst vorsichtig mit der Uebersendung derselben nach Portugal, und deren Verkauf zu Werke! — Es arbeiten etwa 800 arme Negersklaven im Aufsuchen der Diamanten, und zwar nackt, damit ja kein Stein unter- geschlagen werde, welches dennoch häufig geschieht, wie- wohl bei dem Armen das Leben, und bei dem Reichen das ganze Vermögen darauf steht. Die edelsten Steine aller Art findet man in Ostindien, und zwar einst in solcher Menge, daß ein Sultan deren über 5ooo Pfund besaß, und aus einem einzigen Tempel im Kriege an 800 Pfund genommen wurden. Sechs, tausend Arbeiter waren in den Gruben Golcondas be- schäftigt, die die allerbesten Steine liefern. Auch au- den Flüssen dieses Landes sucht man dieselben hervor. Wie viel Einsicht, Erfahrenheit und Behutsamkeit beim Einhandeln und Verhandeln der Diamanten erforderlich ist, ist hier zu erzählen unmöglich, und wie viele Men- scheu fast in allen Landern dadurch in Thätigkeit gesetzt werden, laßt sich ohne weitere Angaben schon ziemlich X 2

3. Das Lesebuch für Schul- und Hausunterricht - S. 117

1815 - Leipzig : Fleischer
ii7 zu vergessen, daß sich, wie jede andere Kraft, auch diese erschöpft, und alsdann erst neu gesammelt werden must. — Ein Wels von großer Art wurde in ein großes Wasserbecken gesetzt, in welchem man einen Zitteraal hatte. Dieser schwamm auf den Wels zu, sah ihn feurig an, und gab ihm einen Schlag — den der Beobachter an seiner Hand fühlte, die, er im Wasser des Beckens hatte. Der Wels legte sich sofort auf den Nucken, war aber wohl noch nicht ganz todt. Der Aal kehrte zurück und rodtete ihn völlig mit einem zweiten Schlag. — Es gibt übrigens noch mehrere Fische, die diese Eigen- schaft, wiewohl in einem geringern Maaße, haben. 71) Wie viele Merkwürdigkeiten bietet uns das Reich der Insekten dar! Welche wundersame Gestalten, welche herrliche Einrichtungen! Eine Raupe in Amerika ist vorzüglich der Indigo- pflanze sehr nachtheilig, aber wie mehrere von unsern Raupen, hat auch diese ihren schlimmsten Feind in cin?r kleinen Schlupswespe. So bald diese ziemlich große Raupe beinahe völlig ausgewachsen ist, wird sie von der Schlupfwespe gestochen, und mit einer großen Menge Eier belegt, aus welchen die kleinen Weöpenwürmer aus- schlüpfen, und bei ihrer zweiten Verwandlung die Raupe mit einer Menge kleiner Cocons bedecken, die aus der allerfeinsten Wolle bestehn, und an Reinheit und Feinheit die Baumwolle weit übertreffen. Man brachte aus die- ser Wolle ohne weitere Vorrichtungen ein seidenartiges /

4. Theil 3 - S. 330

1839 - Leipzig : Fleischer
330 Neue Unruhen in Boston. Congreß. Ausbruch des Krieges 1775 — 83. Wa- shington. Bourgoyne bei Saratoga 1777. t!a Fayette. Pitt. Belagerung von Gibraltar 1782. Frieden in Paris 1783. Nordamerikanischer Freistaat.) Die jetzt so blühenden Länder, die wir den nordamerikanischen Freistaat nennen, wurden weit spater als die goldreichen Gegenden von Mexico und Peru von den Europäern besucht. Als schon zahlreiche Schiffe die Schätze dieser Länder Jahr aus Jahr ein nach Europa führten, waren jene noch mit dicken Urwäldern bedeckt, in denen wilde Indianer nach den hier zahlreichen Pelzthieren jagten. Wie konn-, ten auch diese rauhen Länder, die weder Gold noch Silber verspra- chen, die nur nach diesen edeln Metallen lüsternen Europäer an- ziehen? Die ersten Entdeckungen in diesen nördlichen Gegenden ließ Heinrich 7. von England machen. Er schickte 1496 den Venetianer Johann Cabot aus, der Neufundland entdeckte. Hier fand man zwar Stockfische in Menge, aber kein Gold, und da England damals von Island genug Fische erhielt, so wurde die neue Entdeckung nicht weiter benutzt. Erst als unter Eduard 6. (1547 — 53) die Dänen die Fischereien der Engländer bei Island nicht mehr dulden wollten, wurden jährlich einige englische Schiffe nach Neufundland geschickt, um Stockfische zu holen. Unter Königin Elisabeth bekam die Schifffahrt der Engländer einen neuen Schwung. Ein unternehmender Seemann, Humphrey (spr. Homfri) Gilbert, vereinigte sich mit seinem Halbbruder, dem Ritter Walther Raleigh (sprich Reli), die unbekannten Küstenlän- der, die jetzt zum Freistaate gehören, anzubauen. Raleigh gründete 1585 hier die erste englische Niederlassung, und nannte das Land Vir- ginie n zu Ehren seiner jüngfräulichen Königin. Aber die neuen Co- lonisten litten hier Hunger, und hatten viel von den Anfällen der Wilden zu leiden, so daß sie froh waren, als Francis Drake hier lan- dete, und sie nach England zurückführte. Zwei Jahre darauf gingen zwar neue Colonisten hin, aber sie wurden von den Wilden erschlagen, und nun wagten lange Zeit die Engländer nicht wieder, sich auf die- ser unwirthbaren Küste niederzulassen. Endlich unternahm 1602 ein kühner englischer Schiffscapitän (Gosnold) wieder eine Fahrt nach Nordamerika, kaufte den Indianern eine Menge des kostbarsten Pelzwerks ab, und machte sich durch den Verkauf desselben in England bald zu einem reichen Manne. Das lockte auch Andere, und nun ließen sich seit 1606 viele Engländer dort nieder, aber nördlicher als die unter Raleigh, und nannten die Küste Neu-England. Die Indianer ließen sich diese Ansiedelungen ge- fallen, weil sie nun ihr Pelzwerk gut loswurden, und die Fremden ihnen die Ländereien abkauften. Der Gewinn, den der Handel mit dem Pelzwerk abwarf, lockte auch andere Nationen herbei; namentlich

5. Leitfaden zu einem methodischen Unterricht in der Geographie für Bürgerschulen - S. 64

1872 - Leipzig : Fleischer
64 Zweiter Kursus. 3. Der Pflanzenwuchs nimmt vom Aequator nach den Polen hin an Mannigfaltigkeit und Ueppigkeit ab, daher fin- den sich in der heißen Zone die meisten und höchsten, in den kalten Zonen dagegen die niedrigsten Pflanzen. In ähnlicher Weise nimmt bei Gebirgen der Pflanzenwuchs an Reichthum ab mit der Erhebung derselben über den Meeresspiegel. Die Schneegrenze ist überall auch die Grenze des Pflanzenlebens. 4. Die Gebirgsgegenden sind reicher an Pflanzenarten, als das ebene Land, weil sie mehr als eine Region darbieten. 5. In der heißen Zone und in der Nähe derselben bleiben die Holzgewächse das ganze Jahr hindurch grün, in den gemüßigten und kalten Zonen dagegen tritt mit dem Winter der Laubfall ein. §. 2. Die Pflanzen Ver verschiedenen Zonen. 1. In der he ißen Zone wachsen die Palmen, Bambus, der Brotfruchtbaum, der Affenbrotbaum, feine Holzarten, die Bananen, Cactusarten, Ananas, Pamswurzel, Bataten, Ma- niok, Reis, Mais, Baumwolle, Zuckerrohr, Kaffee, Thee, die schönsten Gewürze, die köstlichsten Balsame und Gummiarten, die duftendsten Blumen. 2. Die g emäß igle Zone hat schattige Bäume und gras- reiche Fluren; im südlichen Theile derselben wachsen die edle Kastanie, Orangen, Feigen, Myrten, Oelbäume, Obst, Wein, Tabak, in ihrem nördlichen Theile vorzüglich Nadelhölzer und Birken, ferner sind ihr eigenthümlich die Getreidearten, Kar- toffel, Flachs, Hanf. 3. Die kalte Zone ist arm an Pflanzen, sie hat nur verkrüppeltes Weiden- und Birkengesträuch, Moose, Flechten und einige Kräuter. Achter Abschnitt. Verbreitung der Thiere. 8- 1- Allgemeine Sätze. 1. Die Thiere hängen ebenfalls vorn Klima ab, sind jedoch nicht so bestimmt daran gebunden, wie die Pflanzen. 2. Mannigfaltigkeit und Ueppigkeit der Vegetationen, reich- liche Bewässerung und Mangel an Kultur sind günstige Be- dingungen für das thierische Leben einer Gegend. 3. Die Größe, Schönheit und Mannigfaltigkeit der Landthiere nimmt vom Aequator nach beiden Polen hin ab; bei den Seethieren ist es dagegen umgekehrt, indem gerade die kalte Zone die größten Arten beherbergt. ^ 4. Die neue Welt hat jetzt weder so große, noch so starke

6. Leitfaden zu einem methodischen Unterricht in der Geographie für Bürgerschulen - S. 141

1872 - Leipzig : Fleischer
Rußland. 141 Dritte Abtheilung. Osteuropa. Kaiserthum Rußland. Es besitzt in Europa 97,236 lum. mit 68,500,000 @. Asien 270,780 Um. „ 8,800,000 E. 368,016 lum. mit 77,300,000 E. ' 1. Das europäische Rußland, Polen mit einbegriffen, wird durch die große sarmatische Tiefebene (vergl. S. 41) gebildet, bietet daher nur wenig Abwechselung dar. Die Küsten des nördlichen Eismeeres sind mit einem Gürtel trauriger Tundra- steppen umgeben. Vom 60. Breitengrade an beginnen Kiefern- wälder mit ungeheurer Ausdehnung, zwischen denen hier und da Ackerbau möglich wird. Ihnen folgen ausgedehnte Birkenwal- dungen, weiter südlich auch Eichen und Buchen. In der Zone zwischen dem 60.° und 50.° werden Ackerbau und Viehzucht in größter Ausdehnung und mit bestem Erfolge betrieben. In der Breite von Moskau fangen die Wälder an seltener zu werden, und vom 50.° beginnt der äußerst einförmige, oft wasserlose Steppengürtel des schwarzen Meeres und kaspischen Sees. Ueber die Gewässer Rußlands und Polens vergleiche S. 48—52. Das Klima ist durchaus continental. In den nördlichen und mittleren Gegenden fallen im October und November große Schneemassen, die das Gute haben, daß sie den Verkehr im Winter erleichtern. Der Süden hat einen kurzen, angenehmen, die Steppen mit lebhaftem Grün bekleidenden Frühling, aber einen heißen, wölken- und regenlosen, Alles ausdörrenden Som- mer, einen nebelreichen Herbst und einen langen und strengen Winter mit furchtbaren Schneestürmen. 2. Die wichtigsten Produkte sind Holz, Pech, Theer, Ge- treide, Flachs, Hanf, im S. Obst und Wein; Gold, Platina, Eisen, Kupfer im Ural; Rindvieh, Pferde, Pelzwerk (Zobel, Hermeline, Füchse), Fische (Stör, Lachs). 3. Die Bewohner gehören gegen hundert verschiedenen Völkern an und sind deshalb in Lebensart und Kultur sehr ver- schieden; der slavische Stamm ist jedoch der Hauptstamm, da er mehr als 45 Mill. umfaßt. Im Allgemeinen stehen die Russen noch auf einer niedrigen Bildungsstufe, sind unwissend, aber-

7. Leitfaden zu einem methodischen Unterricht in der Geographie für Bürgerschulen - S. 176

1872 - Leipzig : Fleischer
176 Dritter Kursus. leben mancherlei Raubthiere, Antilopen und Strauße. Krokodile sind nur in Ober-Aegypten. 4. Die Bewohner bestehen aus Kopten, den Urein- wohnern, Arabern, Türken, Armeniern, Inden, Negersklaven und Europäern, namentlich Franzosen und Italienern. 5. Die bedeutendsten Wohnorte sind: in Ober-Aegypten: Siut, 20,000 E. Kenneh, Ruinen von Theben; in Mittel-Aegypten: Sak- karah, ein Dorf, in der Nähe ein großes Mumienfeld und Pyramiden. Medinel, 12,000 (§.; in Unter-Aegypten: Damiette (damjät), 37,000 E. Rosette, 15,000 E. Alexandria, 170,000 E., viel Alter- thümer und Ruinen. Kairo, 300,000 ©., Hauptst., Mittelpunkt des Handels und der Industrie. Ghizeh, in der Nähe Pyramiden. Iv. Sudan und Senegambien. 1. Diese Ländermasse wird im S. und W. vom atlan- tischen Ocean, im N. von der Sahara und im O. vom Niger begrenzt. Sen eg am bien nimmt die Westküste ein und ist größtentheils ein mit Sumpfländern bedecktes Tiefland. Der Sudan zerfällt in den Hoch- und Flach-Sudan. Der Hoch- Sudan hat im O. das Kong-Gebirge, welches vom 20.0 östl. Länge bis zum Cap Sierra-Leona ein plateauartiges, noch unbekanntes Gebirgsland bildet. Südlich und nördlich davon lagern sich Berglandschaften als Vorterrassen. Der Flach-Sudan liegt zwischen dem Hoch-Sudan und der Sahara und ist ein wellenförmiges Hügelland, welches gewissermassen den Uebergang zum Tieflande macht. 2. Die Flach- und Tiefländer haben ein einförmiges Tropenklima; der Hoch-Sudan besitzt ein sehr angenehmes und gesundes Continentatklima. Die Regenzeit dauert vom Mai bis Oktober. In der trockenen Jahreszeit ist der Thau sehr stark. Sehr ausdörrend wirkt der im December, Januar und Februar wehende Harmattan. 3. Die zahlreichen Flüsse machen das Land durch Ueber- schwemmungen sehr fruchtbar, weshalb es Reichthum an fast allen afrikanischen Produkten besitzt. Angebaut werden besonders: Mais, Reis, Hirse, Indigo, Baumwolle, Pfeffer, Kaffee, Süd- früchte, Palmen und die Pamswurzel. Von größeren Thieren kommen vor: Affen, Elephanten, Nashörner, Nilpferde, Tapir, Schweine, Esel, Kameele, Giraffen, Antilopen, Büffel und mancherlei Raubthiere. 4. Die Bewohner gehören zur Negerrace, sind im N. Muhamedaner, ganz im S. Christen, sonst Fetischanbeter. Sie treiben etwas Ackerbau, einige Gewerbe und Handel mit

8. Leitfaden zu einem methodischen Unterricht in der Geographie für Bürgerschulen - S. 182

1872 - Leipzig : Fleischer
182 Dritter Kursus. enthält das Felsengebirge, in dem sich schneebedeckte Gipfel von 9600' bis 11,200' befinden. 2. Das Klima ist im Ganzen gemäßigt, in den großen Ebenen am mildesten, in: >L>. fast tropisch, im N. rauher. Auf der Ofiseite des Landes ist es kälter als in Europa unter gleicher Breite. Die jährliche Regenmenge ist bedeutend stärker als in Europa. 3. Die Vereinigten Staaten sind reich an allen Metallen. Die Pflanzenwelt ist sehr mannigfaltig und kraftvoll. Das Thierreich besitzt außer den von den Europäern eingeführten Hausthieren eine große Anzahl wilder Thiere, darunter den Bison, das Elennthier, Antilopen, Waschbäre, den Jaguar, die Klapperschlange u. a. An den größeren Flüssen findet man fossile Knochen von riesenhaften, nicht mehr auf der Erde vor- handenen Thieren. 4. Die Bevölkerung besteht aus der kaukasischen, äthiopischen und amerikanischen Menschenrace. Der kaukasische Stamm ist der eingewanderte, aber herrschende, bildet 5/6 der Volksmenge und ist vorherrschend britischer Abkunft, enthält jedoch auch viele Deutsche, Franzosen und Holländer. Die Neger sind von den Europäern eingeführt worden, um für sie die schweren Arbeiten zu verrichten; sie bilden 1/6 der Volks- menge. Der amerikanische Stamm, die Urbevölkerung, ist aus seinen angestammten Wohnsitzen verdrängt und geht seinem gänzlichen Untergange entgegen. — Ständeverschieden - heit durch Geburt findet im ganzen Staate nicht statt. Mit Ausnahme der Sklaven giebt es nur Bürger, die sich bloß durch ihre Beschäftigung unterscheiden, sonst aber gleiche Rechte haben. Eine Staatskirche giebt es nicht. Jede der sehr zahlreichen kirchlichen Parteien muß für ihr eigenes Bedürfniß sorgen, genießt aber vollkommene Duldung. Die Nahrungs- zweige sind fast dieselben wie in Europa. Ackerbau und Vieh- zucht werden mit großem Eifer betrieben. Im N. werden un- sere Getreidearten in Ueberfluß erzeugt, im S. Baumwolle und Zuckerrohr. Der Mais gedeiht in einem großen Theile des Gebietes. Der Bergbau gewinnt hauptsächlich Eisen, Kupfer, Blei und viel Steinkohlen und Salz. Der Gewerbfleiß ist in den Staaten ohne Sklaven vorzüglich, der Handel aber im ganzen Staate allgemein und sehr bedeutend, da er durch zahl- reiche Flüffe, Kanäle und Eisenbahnen sehr erleichtert wird. G e i st e s b i l d u n g ist ziemlich allgemein verbreitet, jedoch nicht in allen Staaten in gleichem Maße. 5. Die Vereinigten Staaten bilden einen Bund von 37

9. Leitfaden zu einem methodischen Unterricht in der Geographie für Bürgerschulen - S. 40

1877 - Leipzig : Fleischer
40 Zweiter Curfus. der Mündung der Ruhr: Duisburg und Ruhrort (Handelsstädte). Eestung Wesel an der Mündung der Lippe. Crefeld Gabrik- und andelsstadt), links vom Rhein. K Cöln am Rhein, mit Deutz 132,000 Einw. Dom. Alter Handelsplatz an der Vereinigung wichtiger Verkehrsstraßen. Bonn am Rhein, Universität. c. Aachen (75,000 Einw.), Fabriken, warme Bäder. Burtscheid. Bad, Tuchfabriken. Eupen, Tuchfabr. Jülich, Festung. 6. Trier an der Mosel. Fabrik- und Handelsstadt. Saarlouis, Festung. Saarbrücken an der Saar. Eisen- und Steinkohlenbergwerke. e. Koblenz am Rhein, Festung, gegenüber Ehrenbreitenstein, Festung. Kreuznach an der Nahe, Salz- und Heilquellen. Der Regierungsbezirk Sigmaringen, die Hohenzoller'schen Lande (21 Dm., ca. 66,000 Einw.), ist gewöhnlich auch dem Präsidenten der Rheinprovinz unterstellt. Sigmaringen an der Donau. Hechiugen. Hohenzollern, Stammburg des preußischen Königshauses. 3. Provinz Sachsen (458 □ 9ji, über 2,100,000 E.); viel Getreide und Obst, dann Salz, Eisen, Silber (Mans- feld) und Kupser. Drei Regierungsbezirke. a. Magdeburg an der Elbe (über 100,000 Einw.), Festung, Fabriken und Handel. Schönebeck, große Saline. Staßfnrt, das wichtigste Steinsalzwerk Deutschlands. Burg, Tuchfabriken. Halberstadt an der Holzemme (Gleim). Quedlinburg (Klopstock und Ritter). Stendal, Tuch- fabriken. b. Merseburg (Schlachtfeld). Halle, Saline und Universität. Naumburg und Weißenfels, fämmtlich an der Saale. Eisleben (Luther). Zeitz an der weißen Elster. Eilenburg an der Mulde. Torgau und Witten- berg an der Elbe. Schlachtfelder: Lützen, Roßbach, Anerstädt, Torgau. c. Erfurt, Festung, Gärtnerei. Suhl, Gewehrfabrik. Mühlhausen und Langensalza, an der Unstrnt. Nordhausen, am Südfuße des Harzes. Heiligeustadt, im Eichsfelde. 4. Provinz Brandenburg (724 Hzm.,ziemlich3mill. Einw.). Der Boden ist eben, waldreich und sandig, aber gut angebaut. Zwei Regierungsbezirke und der Stadtbezirk Berlin. a. Berlin an der Spree (1 Mill. Einw.), Haupt- und Residenz- stadt, Universität, Handel (Wolle) und Fabriken bedeutend, zweiter Platz Deutschlands für den Buchhandel. Großbeeren, Schlachtfeld 1813. b. Potsdam an der Havel, herrliche Umgebung. Spandau, Festung, und Brandenburg an der Havel. Fehrbellin, Schlachtfeld, 1675. Neu- stadt-Eberswalde. Neu-Ruppin. Prenzlow. «.Frankfurt an der Oder, Handelsstadt. Krosfen (Bober- mündung). Küstrin, Festung (Warthemündung). Guben an der Lauscher Neiße. Kottbus an der Spree. Schlachtfelder: Zorndorf und Knnnersdorf. 5. Provinz Pommern (575 liz M., 1,432,000 Einw.). Viel Getreide, Obst, Holz, Federn, Bernstein, Fische. See- Handel. Drei Regierungsbezirke. a. Stettin, Festung, Handelsstadt (ca. 80,000 Einw.). Swine- münde, auf Usedom, Kriegs- und Handelshafen. Anclam an der Peene. Seehandel. Stargard an der Jhna. d. Stralsund, Seehandel. Greifswald, Universität, Seebandel.

10. Leitfaden zu einem methodischen Unterricht in der Geographie für Bürgerschulen - S. 105

1877 - Leipzig : Fleischer
Die Produkte und die Pflanzenwelt Afrikas. 105 und ungegliederten Gestalt den Erdtheil versinnbildlicht, die Dum- oder Pfefferkuchen- und die Oelpalme und der Scheabutterbaum, der eine vegetabilische Butter liefert. Am Seeufer wuchern Mangrovegebüsche; an der Guineaküste ist prächtiger Wald mit dichtem Untergebüsch und rankenden Schlingpflanzen. Man baut Reis, Mais, Sorghum, Pisang, Yams, Maniok, Baumwolle, Indigo, Ricinus und Zuckerrohr; die letzten Pflanzen wachsen in einzelnen Gegenden wild. In Habesch ist die Heimat des Kaffeebaumes, der von da bis an die Guineaküste wild vorkommt; aber im ganzen Sudan bil- det die Guronuß, die Frucht einer Mimose, den Ersatz für Kaffee. 3. Im Wüstengebiete des Nordens, in der Sahara, die Zone des regenlosen No.-Passats umfassend, wozu auch Egyp- ten, eine große, reich bewässerte Oase, gehört, gedeihen nur Sand- und Salzpflanzen. In den Oasen erheben sich dornige Akazien, welche Gummi ausschwitzen, Tamarisken und die Dat- telpalme, die in keiner Oase fehlt und deren Frucht als das wichtigste Nahrungsmittel oft monatelang die einzige Speise bildet. Hie und da baut man auch Tabak, Mohn, Haschisch (Hanf), Sorghum und Mais. In Egypten, dieser Schöpfung des Nils, dienen unter den Gewächsen des Flusses der rothe und blaue Lotus als Speise. Die Sykomore liefert brauch- bares Holz. Der Ackerbau richtet sich ganz nach den perio- dischen Ueberschwemmungen des Nils. Wenn im Spätherbst der Nil gefallen ist, säet man Weizen, Gerste, Bohnen und andere Hülsenfrüchte, und im April oder Mai ist die Ernte. Die Gewächse der tropischen Zone werden dagegen im Früh- ling gesäet und müssen, da die Sommerregen fehlen, künstlich bewässert werden. Alle Südfrüchte gedeihen gut, Indigo und Zuckerrohr erbaut man nur in Oberegypten, Reis nur im Nildelta. Die Kalihari zeigt ähnliche Erscheinungen wie die Sahara; ihrem dürren Charakter entspricht die Ausstattung mit zahlreichen Wolfsmilcharten und Aasblumen. 4. In der subtropischen Zone Nordafrikas, der Berberei, in welcher das Wachsthum im Sommer monatelang unter- brochen ist, aber die Milde des Winters eine lange Entwicke- lungszeit im Frühling, eine kürzere im Herbste zuläßt, sind charakteristisch: Dattelpalmen, Bananen, Melonen und Süd- srüchte aller Art. Dazu kommen im Hochgebirge prachtvolle Tamarinden und Cedern. Zwischen dem Küstenatlas und dem Meere liegt das Tell, ein fruchtbares Ackerland, in dem be- sonders Weizen gebaut wird. Das subtropische Gebiet im
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